Arthur Arbesser

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Wie beeinflusst der Salone del Mobile die globale Designszene und welche Trends beobachten Sie in diesem Jahr?
Ich denke der Salone ist und bleibt das einzige wirklich große, internationale Treffen von Designern, Händlern, Presse aber auch Endkunden und Designliebhabern. Daher bleibt das Sehen, gesehen werden und sich Austauschen während dieser Tage extrem wichtig. Die Trends, die ich beobachten konnte, waren wieder ein bisschen mehr Mut zu „artsy“ und Farbe, viele organische, von der Natur beeinflusste Formen und ein Comeback von „revisited“ Design der 70er Jahre.

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Ihrem Designprozess, und sehen Sie eine zunehmende Bedeutung dieses Themas auf dem Salone del Mobile?
Für mich, egal, ob es um Kleidung oder Möbeln geht, gilt sowieso schon immer: weniger, aber dafür bessere Qualität.
Im Fall nur Dinge zu produzieren und auch zu kaufen, die man viele, viele Jahre tragen und benützen kann, die reparierbar sind und die man im Idealfall sogar an eine nächste Generation weitergeben kann.

Wie wichtig ist die Interaktion mit anderen Designern und Kreativen während des Salone del Mobile für Ihre eigene Arbeit?
Jeder kreativer Job lebt auch vom Austausch mit anderen Menschen. Kontakte knüpfen, anregende Gespräche die vielleicht zu neuen Kollaborationen führen, sind absolut wichtig und passieren unentwegt während des Salone. Selbst der fröhliche Late Night Drink in der Bar Basso kann oft zu einem spannenden Projekt führen.

Wie sehen Sie die Zukunft des Möbeldesigns und welche Innovationen erwarten Sie in den nächsten Jahren?
Momentan gibt es extrem viel sehr ähnlich aussehendes Design – durchaus gefällige, hübsche Formen, aber wenige Dinge, die richtigen „Impact“ haben und in die Designgeschichte eingehen werden. Ich denke, dass viele Firmen wieder mehr in deren Archiven (sofern es die gibt) stöbern oder verschollene Designs neu aufgelegt werden.

Gibt es bestimmte Rituale oder Routinen, die Ihnen helfen, kreativ zu bleiben?
Immer offene Augen! Das Wichtigste ist, nie aufhören, zu schauen. Ich bin zum Beispiel in der Metro nie am Telefon, sondern beobachte immer die Menschen.

Welche Designer oder Künstler bewundern Sie am meisten und inwiefern beeinflussen sie Ihre Arbeit?
Sehr schwer zu beantworten, weil es Gott sei Dank so viele gibt. Prinzipiell sind es aber immer Kreative, die ihrer Linie treu bleiben, nie von ihrer Vision ablassen und nicht den kommerziellen Erfolg als einzig waren Erfolg sehen. Das sind Designer, die Cini Boeri, Ettore Sottsass, Friedrich Kiesler, Josef Hoffmann oder Gaetano Pesce und Künstler wie Maria Lassnig, Roberto Matta, John Baldessari etc. etc., die Liste ist lang! Diese Unmengen von inspirierenden Eindrücken werden dann oft von mir zu geometrischen Mustern oder unerwarteten Farbkombinationen verwandelt.

Was war der bedeutendste Moment in Ihrer Karriere bisher und wie hat er Sie geprägt?
Ich denke, der ist noch nicht da gewesen, auch wenn es schon viele schöne Momente gab, wie zum Beispiel die Verleihung des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst durch den österreichischen Bundespräsidenten.

Wie balancieren Sie persönliche Projekte mit kommerziellen Aufträgen, die möglicherweise weniger kreative Freiheit bieten?
Das wichtigste für mich ist immer, dass man verschiedene Projekte gleichzeitig am Start hat – sowohl die kommerziellen, aber vor allem auch die absolut pur kreativen wie zum Beispiel Kostüme für eine Oper. So bleibt mein Hirn elastisch und glücklich.

Interview: Bernard Werkmeister Foto: Mary Goldau

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